Ein großes Streitthema: Heilpraktiker verbieten, oder nicht? Vielen Menschen ist der Begriff „Heilpraktiker“ zwar geläufig. Sicher kennt auch Ihr Menschen, die zum Heilpraktiker gehen. Geht Ihr vielleicht sogar selbst dorthin? Wenn ja, warum ist das so?

Seid Ihr davon überzeugt, dass Euer Heilpraktiker Euch besser behandelt wie Eure Ärzte? Wisst Ihr darüber Bescheid, was Euer Heilpraktiker an Vorgaben erfüllen muss, um seine Praxis zu eröffnen? Nein? Dann bekommt Ihr hier ein paar Informationen, die Euch hoffentlich zum Nachdenken anregen.
Eine Praxis eröffnen, was muss der Heilpraktiker tun?
Heilpraktiker müssen keine medizinische Ausbildung durchlaufen, um eine Praxis zu eröffnen. Dies bedeutet, dass sie keine formalen Qualifikationen oder Nachweise über ihr medizinisches Wissen und ihre Fähigkeiten vorweisen müssen.
Es reicht ein Multipel Choice Test und eine mündliche Prüfung. Im Gegensatz dazu erfordert die Ausbildung zum Arzt viele Jahre des Studiums und der praktischen Erfahrung, bevor die Zulassung zum Praktizieren erteilt wird.
Dies ist ein wichtiger Faktor, da Heilpraktiker oft schwerwiegende Krankheiten behandeln, für die sie möglicherweise nicht ausreichend qualifiziert sind. Tatsächlich gibt es eine lange Liste von Krankheiten und Zuständen, die Heilpraktiker in Deutschland nicht behandeln dürfen.
Die Behandlung dieser Krankheiten erfordert oft spezialisierte medizinische Kenntnisse und Technologien, die außerhalb der Kompetenz eines Heilpraktikers liegen. Eine Zusammenfassung über die Tätigkeiten von Heilpraktikern gibt’s hier.
Warum ist der Besuch beim Heilpraktiker gefährlich?
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Heilpraktiker oft alternative Therapien anbieten, die keine wissenschaftliche Grundlage haben oder sogar schädlich sein können. Ein Beispiel hierfür sind die von vielen Heilpraktikern angebotenen homöopathischen Behandlungen, die auf der Idee beruhen, dass „ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann“.
Obwohl viele Menschen an die Wirksamkeit dieser Behandlungen glauben, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für ihre Wirksamkeit und einige Studien haben gezeigt, dass sie sogar schädlich sein können.
Darüber hinaus gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Verwendung von nicht zugelassenen Medikamenten und Therapien durch Heilpraktiker. Es gibt einige Heilpraktiker, die alternative Therapien anbieten, die nicht von den zuständigen Behörden zugelassen sind. Diese Therapien können gefährliche Nebenwirkungen haben und sogar tödlich sein.
Schließlich besteht auch die Gefahr, dass Heilpraktiker ihre Patienten davon überzeugen, eine notwendige medizinische Behandlung abzulehnen und stattdessen alternative Therapien anzunehmen. Dies kann dazu führen, dass Patienten schwere Schäden oder sogar den Tod erleiden, wenn ihre Krankheit nicht angemessen behandelt wird.
Aus diesen und noch viel mehr Gründen gilt: Heilpraktiker verbieten! In Österreich ist das übrigens schon geschehen. Selbst der Europäische Gerichtshof hatte hier keine Einwände.